Sei ruhig, Bub!

Volksstück von Fitzgerald Kusz, Badische Dialektfassung und Inszenierung von Manfred Rieger

„Sei ruhig Bub“, heißt es beim Konfirmationsfest des 14-jährigen Fritz. Der Ernst des Lebens beginnt: erste Uhr, erster Schnaps, zum ersten Mal länger aufbleiben. Die liebe Verwandtschaft ist zu einem großen Festessen eingeladen.

Eigentlich sollte es das Fest von Fritz sein, aber die Erwachsenen funktionieren es um. Sie benutzen sein Fest, um sich zu produzieren. Ungeniert tragen die Gäste ihre Konflikte vor dem Konfirmanden aus. Die Hauptperson wird zum Statisten degradiert, zu dem die Mutter nur sagt: „Sei ruhig Bub, sonst wird dein Essen kalt.“ Die, die nichts mitzuteilen haben, füttern ihn mit Lebensweisheiten und stopfen ihm das Maul mit Knödeln.

Je später die Stunde mit zunehmendem Alkoholkonsum, umso haltloser lässt man sich gehen. Was sich zunächst als so bieder und normal gegeben hat, ist in Wirklichkeit nur Fassade.