Regie: Jonas Gärtner
Die Stadt Wien treibt dem völligen Sittenverfall entgegen. Um dies zu verhindern muss der regierende Herzog handeln: andere Saiten sollen aufgezogen werden. Er gibt vor, eine längere Reise antreten zu wollen und betraut für die Zeit seiner Abwesenheit den noch jungen und unerfahrenen Angelo, die Regierungsgeschäfte mit allen Vollmachten wahrzunehmen. Dieser scheint ein Muster an Unbestechlichkeit und Integrität zu sein.
Dennoch traut der Herzog ihm nicht gänzlich: Als einfacher Mönch verkleidet, beobachtet er jeden Schritt seines Stellvertreters. Dieser wird bald mit einem heiklen Fall konfrontiert. Ein junger Adeliger, hat seine Geliebte geschwängert- ein Verbrechen, das mit der Todesstrafe geahndet wird. Da erscheint bei ihm die Novizin Isabella und bittet um Gnade für den Mann – ihren Bruder. Der junge Statthalter ist entschlossen, Gnade walten zu lassen – allerdings zu dem Preis, dass die Novizin ihm sexuell hörig sein solle. Dies nimmt der Herzog zum Anlass, Angelo vorzuführen und sich selbst wieder als legitimen Herrscher einzusetzen. Am Ende erscheinen alle vor dem von seiner angeblichen Reise zurückgekehrten Herzog: Vor seinem Urteil erscheinen alle Figuren als Opfer und Täter zugleich.
Das Bruchsaler Amateurtheater Die Koralle feierte Shakespeares 450. Geburtstag mit einer der außergewöhnlichsten und düstersten Komödien des Meisters. Das Belvedere Bruchsal wurde zum Schauplatz von Macht und Missbrauch – von Verantwortung und Recht.